Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen

Stadt St.Gallen: Stellungnahme Zubringer Güterbahnhof, St.Gallen

7. Januar 2024 – Die Mitte Stadt St.Gallen hat zum Projekt Zubringer Güterbahnhofareal Stellung genommen.

Vollständige eingereichte Stellungnahme der Mitte Stadt St.Gallen:

Sehr geehrte Damen und Herren

Die Mitte Stadt St.Gallen hat sich schon mehrfach zur Engpassbeseitigung, zum Tunnel Liebegg und den Anschlüssen im Güterbahnhofareal geäussert, sei es an Mitwirkungsanlässen, in den Medien oder in der politischen Debatte. Die Mitte Stadt St.Gallen steht weiterhin hinter der Planung dieses Jahrhundertprojektes. Wir danken dafür, dass wir uns im Rahmen dieser Mitwirkung ein weiters Mal äussern dürfen.

Der Zubringer Güterbahnhofareal mit dem Anschluss Liebegg ist eine Investition in die Zukunft unserer Stadt. Doch wie bei alle Grossprojekten gibt es auch bei diesem Vorhaben, Chancen und Herausforderungen zu berücksichtigen und abzuwägen. Wir sind klar der Meinung, die Chancen des Projektes müssen ergriffen werden, zum Wohle unserer Stadt. Folgende Aspekte liegen unserer Partei besonders am Herzen:

1. Aufwertung der Quartiere ohne Verlagerung der Belastung

Mit dem Zubringer ins Appenzellerland sowie den Anschlüssen an die Geltenwilen- und die Oberstrasse im Gebiet Güterbahnhofareal können Teile der Stadt massiv vom Verkehr entlastet werden. Insbesondere die Teufener Strasse (- 70%) und die Oberstrasse im östlichen Bereich (- 36%) können mit der Reduktion des Verkehrs aufgewertet werden. Dies dient nicht nur den direkten Anwohnenden entlang der Strassenabschnitte, sondern auch den über diese Strasse erschlossenen Gebiete durch eine Verbesserung der Infrastruktur für den Langsamverkehr und den Öffentlichen Verkehr. Zusammen mit dem neuen Zubringer Appenzellerland sind die flankierenden Massnahmen entlang der innerstädtischen Strassenabschnitte zwingend umzusetzen. Langsamverkehr und öffentlicher Verkehr sollen entlang dieser Achsen priorisiert werden. Auf der westlichen Oberstrasse sind zwingend geeignete Massnahmen zu ergreifen, damit die Mehrbelastung dieses Strassenabschnitts nicht zu Lasten des Langsam- und des öffentlichen Verkehrs führt.

Eine Aufwertung der Strassenabschnitte benötigt zwingend eine Verlagerung der Kapazitäten in den neuen Tunnel. Eine Kapazitäts- oder Funktionsreduktion der Teufener Strasse ohne den Zubringer Appenzellerland kommt für unsere Partei nicht in Frage. Zwar würde auch dies die Quartiere entlang der Teufener Strasse aufwerten, allerdings mit der Verlagerung des Verkehrs auf andere Strassen, z.B. via St. Georgen oder weiter via Herisau und Gossau. Unsere Partei ist klar der Meinung, dass wir solidarisch mit den umliegenden Gemeinden unseren Beitrag an die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur leisten müssen.

2. Erschliessung der westlichen Innenstadt für Arbeitskräfte und Kundschaft

Der Zubringer Liebegg dient aber nicht nur dem Durchgangsverkehr zwischen Appenzellerland und Autobahn, sondern auch der Erschliessung der Innenstadt für Besucher und Arbeitskräfte. Insbesondere diejenigen aus dem Appenzellerland benötigen für die Zufahrt in die Innenstadt nicht mehr die Teufener Strasse, sondern können den neuen Tunnel nutzen. Die Entlastung der Teufener Strasse kann dadurch weiter erhöht werden. Die Wichtigkeit dieser Verbindung zeigt sich in den Plänen mit dem Bypass beim unterirdischen Kreisel.

3. Städtebauliche Einbindung der neuen Infrastruktur

Die Städtebauliche Eingliederung des Anschlusses St.Leonhardstrasse wird in den Unterlagen als Herausforderung bezeichnet. Dies ist zwar korrekt, in Anbetracht der heutigen Gestaltung in diesem Bereich erachten wir die genügende Eingliederung aber als machbar. Der Bereich ist bereits heute von Infrastrukturanlagen dominiert. Der neue Anschluss erweitert dies nur geringfügig. Wichtig ist für unsere Partei, dass das Güterbahnhofareal von den Auswirkungen des Anschlusses grösstmöglich verschont wird. Der Erhalt des bestehenden Güterbahnhofgebäudes ist entscheidend. Mit der Aufwertung des Überganges Güterbahnhofareal – Davidstrasse kann das Areal direkt an die Innenstadt angebunden werden. Wir erwarten, dass in diesem Bereich dem Langsamverkehrsübergang grosses Gewicht beigemessen wird.

Die genügende Kapazität des neuen Anschlussbauwerks ist wichtig. Zusatzfahrspuren sollen aber nur dann angeordnet werden, wenn dies in Bezug auf die Kapazität der Strasse zwingend erforderlich ist. Zum Wohle des Stadtbildes soll hier die Verkehrskapazität nicht ohne Interessenabwägung oberste Priorität haben.

Fazit:
Die Chancen des Projektes überzeugen unsere Partei. Die grossen Investitionen in die Infrastruktur haben ihren Gegenwert in der massiven Aufwertung der heute vom Verkehr belasteten Quartiere. Lebenssituationen entlang der entlasteten Strassen werden verbessert; Wegbeziehungen für den Langsamverkehr und für den öffentlichen Verkehr werden sicherer und attraktiver. Nicht nur die Innenstadt wird für die Quartierbewohner besser erreichbar, auch Schulweg- und Freizeitverkehrsquerungen über die und entlang der Strassen werden für unsere Kinder sicherer. Es handelt sich also nicht nur um eine Investition in die Infrastruktur, sondern in eine Investition in den Lebensraum der Stadt St.Gallen. Dafür danken wir.

Anträge:

1a. Auf der westlichen Oberstrasse sind zwingend geeignete Massnahmen zu ergreifen, damit die Mehrbelastung dieses Strassenabschnitts nicht zu Lasten des Langsam- und des öffentlichen Verkehrs führt.

1b. Auf der Teufener Strasse sind die flankierenden Massnahmen zwingend umzusetzen. Langsamverkehr und öffentlicher Verkehr sollen dabei bevorzugt werden. Die flankierenden Massnahmen an der Teufener Strasse sind aber erst dann umzusetzen, wenn der Zubringer Appenzellerland erstellt ist. Eine vorgängige Umsetzung flankierender Massnahmen auf der Teufener Strasse unterstützen wir nicht.

2. Die Ausfahrten im Güterbahnhofareal sind als zwingende Bestandteile der Verkehrsinfrastruktur mit dem Projekt umzusetzen. Sie helfen, die Erreichbarkeit
der Innenstad zu verbessern. Ein Verzicht auf diese Anschlüsse werden wir nicht unterstützen.

3a. Die Auswirkungen des neuen Anschlusses auf das Güterbahnhofareal sind so gering wie möglich zu halten. Der Erhalt des Güterbahnhofgebäudes ist beizubehalten. Der Übergang Güterbahnhofareal – Davidstrasse ist für die Anbindung des Güterbahnhofareals an die Innenstadt für den Langsamverkehr aufzuwerten.

3b. Mit den Abbiegespuren beim neuen Anschluss an der St. Leonhardstrasse ist zum Wohle des Stadtbildes sparsam umzugehen.

Stellungnahme als PDF

Stellungnahme PDF Datei von 7. Januar 2024

Engagiere dich